Sicherheitsventile schützen Anlagen, Menschen und Umwelt vor unzulässigem Überdruck. Sie sind Schutzvorrichtungen, die die letzte Absicherung in Fällen darstellen, wenn andere Kontroll-, Betriebs- und Überwachungseinheiten bereits versagt haben. Daher muss das Sicherheitsventil jederzeit und unter allen Umständen funktionieren.
Wenn das Sicherheitsventil öffnet, wird der Überdruck abgelassen. Sind normale Betriebsbedingungen wieder hergestellt, schließt das Sicherheitsventil und verhindert so weiteren Medienverlust.
Überdruck hat viele Gründe
Der Druck in einem Behälter oder in einem System kann aus unterschiedlichen Gründen den maximal zulässigen Druck übersteigen, wie z. B. thermische Expansion, chemische Reaktionen, ein Feuer oder der Ausfall eines Kühlungssystems. Jeder dieser Vorfälle kann einzeln und getrennt oder auch gleichzeitig von den anderen vorkommen. Dies bedeutet für den Anlagenbetreiber: Jeder Fall von Überdruck verursacht unterschiedliche Massen- und Volumenströme, die abgeführt werden müssen, zum Beispiel kleinere Massenströme bei thermischer Expansion und größere Massenströme im Fall von chemischen Reaktionen.
Sicherheitsventile und ihre Funktionsweise
Es gibt zwei Arten von Sicherheitsventilen: federbelastete Sicherheitsventile und pilotgesteuerte Sicherheitsventile.
Bei einem federbelasteten Sicherheitsventil wird die Schließkraft durch eine spiralförmige Feder erzeugt. Durch das Vorspannen dieser Feder mittels der Druckschraube wird der Ansprechdruck eingestellt. Im Falle unzulässiger Überdrücke öffnet das Sicherheitsventil entsprechend.
Pilotgesteuerte Sicherheitsventile (POSV) verwenden den Systemdruck zur Erzeugung der Schließkraft. Die sogenannte Domfläche, die in Schließrichtung wirkt, ist größer als die Sitzfläche des POSV. Die Kraft in Schließrichtung ist entsprechend dieses Flächenverhältnisses größer als die Kraft in Öffnungsrichtung. Spricht das Pilotventilventil an, wird der Druck im Dom abgelassen und das POSV öffnet.